Jahresrückblick 2021

Dieses Jahr stellte uns aufgrund der Pandemie alle wieder vor große Herausforderungen. Das war in der Jugendarbeit nicht anders als in vielen anderen Bereichen. Corona hatte uns das zweite Jahr in Folge fest im Griff und dies bedeutete für die Jugendlichen, dass sie oftmals auf Dinge verzichten mussten, die man normalerweise als Jugendlicher macht (sich mit Freunden treffen…). Bei uns im Jugendcafé waren bis Ende Mai keine Gruppenangebote möglich. In dieser Zeit haben wir uns deshalb auf Einzelunterstützung fokussiert. Während der Öffnungszeiten war immer jemand als AnsprechpartnerIn vor Ort, so dass Jugendliche, die einen Rat brauchten, die etwas ausdrucken mussten oder Unterstützung bei Hausaufgaben oder anderen Widrigkeiten des täglichen Lebens brauchten, Hilfe fanden. Eine Mini-Laufgruppe (mit 1-3 TeilnehmerInnen) wurde ins Leben gerufen und während wir draußen Sport gemacht haben, konnte man sich natürlich auch wunderbar austauschen. Nebenbei lief in dieser Zeit auch unser Mofa-Projekt noch weiter. Einige Jugendliche brauchten dabei weitere Unterstützung und im November diesen Jahres konnte der 7. von 10 TeilnehmerInnen seine Mofa-Prüfbescheinigung in Händen halten. Unterstützt haben uns bei diesem Angebot das LIONS Hilfswerk Monschau (hier klicken) sowie die StädteRegion Aachen, Amt für Kinder, Jugend und Familie (hier klicken). Dafür bedanken wir uns sehr herzlich!

Bestanden!!!!!!
Lernen für die theoretische Prüfung
Erste-Hilfe-Schulung (2020)
Fahrsicherheitstraining und Schrauberworkshop (2020)
Mofa-Fahrtraining bei der Verkehrswacht in Aachen (2020)

Per Zoom haben wir uns in dieser Zeit außerdem regelmäßig ausgetauscht und verschiedene Spiele gespielt. Das war dann beispielsweise das altbekannte „Stadt, Land, Fluss“, nur dass der eine Mitspieler in Kesternich, die andere Mitspielerin in Lammersdorf und wiederum der dritte Mitspieler vielleicht in Eicherscheid saß. Trotzdem war dies eine akzeptable Möglichkeit, Kontakt zu halten und Spaß miteinander zu haben. Ab Juni gab es dann endlich wieder Angebote mit mehreren und in Präsenz bei uns, zunächst mit nur 5 Jugendlichen pro Angebot und natürlich vielen Regeln wie Abstands- oder Maskenpflicht. Auch das Ausfüllen der Besucherliste mit den Kontaktdaten war natürlich Pflicht.

Die Maske ist immer dabei!
Hände desinfizieren, Ausfüllen der Besucherliste

Unser alternatives Pausenangebot an der Sekundarschule in Simmerath konnten wir im Sommer und Herbst ebenfalls durchführen. Einmal pro Monat waren wir gemeinsam mit der Mobilen Jugendarbeit Nordeifel in der Mittagspause vor Ort und führten kleine Angebote mit den SchülerInnen durch.

Balancieren auf der Slackline

Mittwochs waren Lara Mayer oder Helena Straub (Mobile Jugendarbeit) und ich mit dem Jumonofel, dem Jugendmobil Nordeifel der StädteRegion Aachen, unterwegs und haben aufsuchende Jugendarbeit gemacht. Wir sind dann zu den Plätzen gefahren, wo Jugendliche sich aufhalten und haben mit ihnen gequatscht, über unsere Freizeitangebote informiert oder ihnen Spielmaterial wie Bälle oder Federballschläger ausgeliehen (etwa am Rursee).

Aufsuchende Jugendarbeit, hier am HIMO in Imgenbroich
Mit dem Jumonofel am Rursee

Im Sommer 2021 waren dann sogar wieder Ferienangebote möglich, was von den Kindern und Jugendlichen dankbar angenommen wurde. So waren wir im Rahmen von „School`s out“ (in Kooperation mit der Mobilen Jugendarbeit Nordeifel) u.a. am Tivoli, wo wir eine Führung mit anschließendem Training bekommen haben, haben in der „Halle“ (hier klicken) in Aachen Ninja Warrior trainiert und hatten einen bekannten belgischen Comiczeichner bei uns.

Trainieren wie die Profis auf den Kunstrasenplätzen am Tivoli
Auf der Tribüne chillen…
Henry Kreklow zu Besuch bei uns im Jugendcafé

Auch im Herbst war noch einiges möglich, so dass wir unsere Ferienfahrt nach Köln mit 15 Jugendlichen durchführen konnten. Helena Straub, die neue Kollegin in der Mobilen Jugendarbeit Nordeifel, ist mit uns gefahren und auch wenn wir einige Auflagen hatten (regelmäßig zum Testzentrum), hatten wir doch eine wunderbare Zeit in Köln. Eine Fahrt mit der Seilbahn zum Kölner Zoo gehörte ebenso zum Highlight wie Besuche im Aqualand oder im Timeride, wo wir mit 3D-Brillen eine Zeitreise ins Köln der Zwanziger Jahre gemacht haben. Bei diesem Angebot wurden wir großzügig vom Lionsclub Aachen Carolina https://carolina.lions-aachen.de/ (hier klicken) unterstützt.

Auf der Hohenzollernbrücke am Rhein

Mit der Seilbahn zum Kölner Zoo
Zeitreise bei Timeride, wir sitzen mit unseren 3D-Brillen in einer historischen Straßenbahn und sehen das historische Köln

Im November konnten wir mit einem neuen Angebot für 12-14jährige Menschen starten, wofür wir Landesmittel „Aufholen nach Corona“ beantragt hatten. Eine kleine Teenie-Disco war der Auftakt für unser neues wöchentliches Angebot, welches von einer Honorarmitarbeiterin geleitet wird.

Natürlich war dies keine Discoveranstaltung mit vielen, vielen Jugendlichen, sondern ein entsprechend der gültigen Coronaauflagen durchgeführtes kleines Angebot. Die TeilnehmerInnen unter 16 Jahren werden alle täglich in der Schule getestet und die Veranstaltung wurde regelmäßig unterbrochen, um alle Fenster weit aufzureißen, zu lüften und zu desinfizieren. Zu diesem Zeitpunkt erlaubt die Corona-Schutzverordnung uns, Angebote mit bis zu 20 TeilnehmerInnen durchzuführen. In diesem Angebot, was nun wöchentlich montags stattfindet sowie im Jugendtreff wurden Kreativangebote durchgeführt wie das Basteln von Uhren- und Wandlichtern aus alten Schallplatten. Die Honorar- und Materialkosten für dieses Angebot haben wir über die StädteRegion (aus den Landesmitteln „Aufholen nach Corona“) finanziert bekommen.

Im Dezember wurde durch die StädteRegion Aachen ein Impfangebot bei uns durchgeführt. Bei der Aktion haben sich 26 Jugendliche, junge Erwachsene und ältere Personen impfen lassen. Toll, dass einige Jugendliche sich entschließen konnten, sich nach anfänglichen Bedenken nun doch impfen zu lassen!

Ich bekomme meine Booster-Impfung!

Um das Jahr weihnachtlich ausklingen zu lassen, haben wir uns für eine Weihnachtsfeier draußen vor dem Jugendcafé entschieden. In zwei Gruppen wurde am Dienstag, den 21.12. von 17-19 Uhr für die Jüngeren (u16) eine kleine Feier mit Lagerfeuer und Getränken durchgeführt, von 19-21 Uhr für die älteren Jugendlichen (ü16).

Der Tannenbaum wurde kurzerhand nach draußen verfrachtet!
Eine schöne gemütliche Stimmung! Aber sehr kalt…..

Am 01. Weihnachtstag gab es bei uns noch eine lustige weihnachtliche Schnitzeljagd durch Simmerath, die die Jugendlichen mit einer App durchgeführt haben. Sie mussten beispielsweise zum Kragemann und dort Fragen beantworten (Wieviele Knöpfe hat die Figur/ Was trägt sie in der linken Hand?) oder mit dem Smartphone ein Foto von einem Graffiti-Herz machen. Am Computer erfolgte dann die Auswertung, und es gab kleine Preise zu gewinnen. Ein schöner weihnachtlicher Abschluss zum Ende des Jugendcafé-Jahres.

Fazit: Auch wenn dieses Jahr wieder ein Jahr mit vielen Einschränkungen, Maßnahmen und Regelungen war, die eigentlich dem niederschwelligen, offenen und spontanen Charakter der Jugendarbeit widersprechen, kann ich dennoch ein einigermaßen positives Fazit ziehen. Wir haben uns bemüht, Wege zu finden, Jugendliche in allen Lebenslagen zu unterstützen und ihnen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Trotz massiver Einschränkungen konnten wir den Kontakt zu vielen (leider nicht zu allen!) Jugendlichen einigermaßen aufrecht erhalten. Durch die intensive Einzelunterstützung konnten wir die Beziehung zu einigen Jugendlichen sogar vertiefen, dies habe ich als sehr positiv erlebt. Nichtsdestotrotz gibt es natürlich Jugendliche, die es abschreckt, Zettel zur Kontaktnachverfolgung auszufüllen, einen Coronatest vor Ort zu machen oder durchgehend Maske zu tragen. Diese jungen Menschen konnten wir vielleicht nicht erreichen.

Es wird Zeit, dass alles wieder ein bisschen normaler wird in unserem Leben!